Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür. Millionen von Fans werden dann die schönsten, aber auch die traurigsten Momente auf ihren Smartphones festhalten. Die Energie dafür liefert eine Batterie.
Batterien stecken in den unterschiedlichsten Geräten. Auch wenn wir sie nicht immer sehen oder wahrnehmen, machen sie unser modernes Leben erst möglich. Darüber hinaus sind sie unerlässlicher Bestandteil einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft. Der Markt für Batterien ist ständig in Bewegung und wächst stark. Batterien durchlaufen immer neue Technologiesprünge, wodurch sie immer besser an unsere Bedürfnisse angepasst sind – von der kabellosen Akku-Bohrmaschine bis zur besseren Reichweite von E-Autos. Batterien helfen auch beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien. Sie speichern nicht nur Überschüsse an windigen oder sonnigen Tagen, sondern helfen auch, die Stromnetze stabil zu halten, indem sie Fluktuationen im Netz abpuffern. Batterie ist jedoch nicht gleich Batterie. Den größten Marktanteil haben aktuell Lithium-Ionenbatterien. Ihr Vorteil ist eine hohe Energiedichte – also viel Leistung pro Kilogramm Gewicht. Deshalb kommen diese Batterien besonders dort zum Einsatz, wo es um Reichweite oder Leistung geht, zum Beispiel in der E-Mobilität. Ihr Nachteil ist, dass seltene und teure Rohstoffe wie Lithium oder Cobalt darin stecken. Viele Länder forschen deshalb aktuell nach dem heiligen Gral der Batterie: mehr Leistung, weniger Rohstoffeinsatz, hohe Sicherheit.
Die wichtigsten Innovationen und die meisten Batterien kommen heute aus Asien, vor allem aus China. Können Deutschland oder die EU gegen diese Konkurrenz ankommen? Die Antwort lautet: Ja. Deutschland hat exzellente Forschungseinrichtungen an den Universitäten, die Lithiumbatterien, aber auch ganz neue Batterietechnologien voranbringen. Diese in den letzten Jahren mühsam und mit viel staatlicher Unterstützung aufgebauten Kompetenzen müssen wir bewahren. Es ist problematisch, dass die Forschung an der Zukunftstechnologie Batterie im Rahmen der aktuellen Haushaltsdebatte der Bundesregierung unter die Räder kommen könnte.
Die Förderung von Batterieproduktionsstätten in Deutschland oder der EU kostet Millionen an Fördergeldern. Ja, man kann diese Subventionen kritisch sehen. Aber aus meiner Sicht sind sie sinnvoll. Batterien sind – genau wie Halbleiter – ein integraler Bestandteil von vielen, teils hochtechnologischen Produkten. Sollten die EU oder Deutschland hier den Anschluss verlieren, würden wir in eine industrielle Abhängigkeit geraten, die wirtschaftlich und politisch nicht gewollt ist. Klar ist aber auch: Subventionen sollen als Anschub dienen, die EU-Batterieproduktion muss sich langfristig am Markt bewähren, Dauersubventionen sind unerwünscht.
Ich persönlich glaube an die Batterie als DEN integralen Bestandteil einer CO2-freien Wirtschaft und Gesellschaft. Der Markt ist unglaublich dynamisch. Wer über Smart Energy spricht, kommt an Batterien nicht vorbei. Ich hoffe, dass Deutschland hier mitspielen kann.