„Ausprobieren, aus Erfahrungen lernen und erst dann regulieren“

Smart City bedeutet Digitalisierung im urbanen Raum. Wie sich Kommunen auf den Weg zu einer zukunftsfähigen und modernen Stadt machen, darüber sprechen wir mit Philipp Linde, Abteilungsleiter der Smart City Pforzheim. Ziel ist es, den digitalen Wandel aktiv zu gestalten und die enormen Potenziale für die Bewohner zu nutzen.

Philipp Linde ist bei der Stadt Pforzheim Abteilungsleiter Smart City und hat die stellvertretende Leitung Amt für Digitalisierung und Organisation.

ElektroWirtschaft: Seit Juli 2021 ist Pforzheim Teil des Förderprogramms „Modellprojekt Smart City“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Welche Bereiche des städtischen Lebens werden durch die Smart City Initiativen abgedeckt?

Philipp Linde: Unser Projektportfolio umfasst verschiedene Initiativen, darunter das Projekt „Lebenswerte Orte“ mit dem Pfälzer Platz. Dort werden wir den Platz nach dem Prinzip Schwammstadt umgestalten, um die Grünflächen durch eine automatisierte Bewässerung mit Bodenfeuchtemessung und Zisternen für Regenwasser effizienter zu erhalten. Dies dient als Modell, um in dicht besiedelten urbanen Gebieten Grünflächen zu erhalten und Hitze zu reduzieren.
Ein weiteres zentrales Thema ist unsere Datenstrategie, die wir anhand konkreter Aufgaben wie der kommunalen Wärmeplanung und dem integrierten MobilitätsEntwicklungsplan entwickeln. Wir arbeiten an Datenmanagement, Monitoring und Transparenz, um die Verwaltung zu stärken. Angesichts des Arbeitskräftemangels und der bevorstehenden Pensionierungswelle ist es entscheidend, den öffentlichen Sektor jetzt zu digitalisieren und die Voraussetzungen für Automatisierung zu schaffen, um auch in Zukunft handlungsfähig zu bleiben.

ElektroWirtschaft: Wie wird die Bevölkerung in die Planungen einbezogen und wie ist die Resonanz?

Philipp Linde: Wir haben die Bürger in den Strategieprozess einbezogen. Viele unserer baulichen Maßnahmen sind langfristig angelegt, so dass die Veränderungen noch nicht überall sichtbar sind. Unsere Datenstrategie zielt darauf ab, interne Prozesse zu verbessern, die langfristig zu einem flüssigeren Verkehr und einem besseren Stadtklima führen, ohne dass die Bürger die digitalen Prozesse dahinter bemerken. Auf unserer Website www.smartcity-pforzheim.deund der Bürgerbeteiligungsplattform mitmachen-pforzheim.de informieren wir kontinuierlich über unsere Projekte und laden zur aktiven Beteiligung ein. Um neue Zielgruppen zu erreichen, haben wir die „Quartier I Werkstatt“ ins Leben gerufen, ein mobiles Tiny House, das direkt in die Stadtteile kommt, um über Maßnahmen zu informieren und den Austausch zu fördern.

ElektroWirtschaft: Datenerhebung und Datenschutz sind häufig Diskussionspunkte bei Smart City Projekten. Wie gehen Sie in Pforzheim damit um und wie stellen Sie Transparenz und Sicherheit sicher?

Philipp Linde: Wir fokussieren uns zunächst auf…

Das komplette Interview lesen Sie in der ElektroWirtschaft 6-2024.

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