Im März 2024 verzeichnete die deutsche Elektro- und Digitalindustrie einen Exportrückgang im Vergleich zum Vorjahr von minus 10,5 Prozent auf 20,4 Milliarden Euro. „Damit steht auch für das erste Quartal insgesamt ein Minus zu Buche“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Die aggregierten Branchenausfuhren beliefen sich in den ersten drei Monaten auf einen Wert von 62,3 Milliarden Euro und lagen damit um 4,3 Prozent niedriger als im gleichen Zeitraum 2023.
Die Importe von elektrotechnischen und elektronischen Produkten nach Deutschland haben sich – wie schon in den vergangenen Monaten – erneut schwächer entwickelt als die Exporte. Hier betrug der Rückgang im März 13,9 Prozent gegenüber Vorjahr auf 19,6 Milliarden Euro. „Der diesjährige März war der erste Monat seit einem Jahr, in dem die Ausfuhren wieder höher lagen als die Einfuhren“, so Gontermann.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres kamen die Elektroimporte zusammengenommen auf 62,4 Milliarden Euro, womit sie das Vorjahresniveau um 9,7 Prozent verfehlten. Entsprechend war die Elektro-Außenhandelsbilanz im gesamten ersten Quartal fast ausgeglichen.
„In acht der zehn größten Einzelabnehmerländer der deutschen Elektro- und Digitalindustrie waren die Exporte im ersten Quartal 2024 niedriger als ein Jahr zuvor. Zuwächse wurden hier lediglich bei den Lieferungen nach China und Spanien vermeldet“, sagte Gontermann.
Die Volksrepublik China war dabei weiterhin das größte Einzelabnehmerland. Dorthin wurden zwischen Januar und März dieses Jahres Elektrogüter im Wert von 6,7 Milliarden Euro bzw. 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr exportiert. Die Ausfuhren in die zweitplatzierten USA reduzierten sich dagegen um 2,8 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro.
Auf den Plätzen drei bis fünf rangierten im ersten Quartal 2024 Frankreich (- 3,1 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro), die Niederlande (- 7,2 Prozent auf 3,6 Mrd. Euro) und Italien (- 11,9 Prozent auf 2,8 Mrd. Euro). Ebenfalls rückläufig waren die Exporte ins sechstplatzierte Polen (- 7,9 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro) und in die dahinter folgenden Länder Österreich (- 11,7 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro), Tschechien (- 5,7 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro) und das Vereinigte Königreich (- 9,4 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro).
Die Ausfuhren nach Spanien, das die Liste der Top-10-Exportabnehmer abschließt, konnten hingegen um 2,0 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesteigert werden.
Die Entwicklung der Ausfuhren in einzelne Länder spiegelt sich auch in der Betrachtung der Elektroexporte nach Kontinenten bzw. Regionen wider: So gingen sowohl die Branchenausfuhren nach Europa (- 6,0 Prozent auf 39,1 Mrd. Euro) als auch jene in die Eurozone (- 6,3 Prozent auf 20,9 Mrd. Euro) im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal deutlich zurück.
Die Branchenlieferungen nach Amerika fielen im gleichen Zeitraum um 4,3 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro. Hier war der Rücksetzer im Geschäft mit Ländern aus Nordamerika (- 2,9 Prozent auf 6,5 Mrd. Euro) jedoch weniger stark ausgeprägt als bei den Lieferungen an Partner aus Lateinamerika (- 9,5 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro).
„Bei den Elektroausfuhren nach Asien machte sich die Belebung der China-Exporte bemerkbar, die hier allein die Hälfte ausmachen“, so Gontermann. „Dadurch haben sich die Lieferungen in den asiatischen Raum insgesamt minimal vergrößert. Sie summierten sich in den ersten drei Monaten 2024 auf 13,6 Milliarden Euro, was einem geringen Plus von 0,1 Prozent entspricht.“