Über ihre Einschätzung des Lichtmarktes haben wir mit Martin Kanatschnig und Dr. Kurt Gerl gesprochen. Kanatschnig ist Mitgründer und Partner der auf M&A spezialisierten Aquin & Cie. AG. Dr. Gerl, ehemaliger Geschäftsführer von Osram, unterstützt als Senior Advisor.
ElektroWirtschaft: Wie haben Sie die Light + Building erlebt?
Dr. Kurt Gerl: Obwohl ein paar Hersteller noch gefehlt haben, war sie wieder ein Magnet für die Branche. Dieses Revival gibt Hoffnung, dass die Weltleitmesse für Licht in Europa bleibt und nicht nach Asien abwandert.
Martin Kanatschnig: Wir sind in Frankfurt auch einigen Eigentümern und Managern von Firmen begegnet, die nicht ausgestellt haben. Sie waren alle sehr nachdenklich, ob es nicht doch ein Fehler war.
ElektroWirtschaft: Wie gut geht es der Branche?
Martin Kanatschnig: Da sehen wir Lichtund Schatten. Es gibt Firmen, die uns gesagt haben, sie hätten das beste Jahr in ihrer Geschichte. Andere kämpfen.
Das hängt davon ab, in welchem Preissegment man unterwegs ist: Wer mit anspruchsvollen hochwertigen Lösungen im Projektgeschäft dabei ist, dem geht es gut. Im Standard- und Massensegment gibt es einen großen Wettbewerbsdruck – weil jetzt mehr chinesische Hersteller gute Qualität zu einem günstigen Preis bieten.
Dr. Kurt Gerl: Das gilt in allen Anwendungsbereichen. Diejenigen, die Produkte anbieten, bei denen die Asiaten nicht mithalten können, haben einen Vorteil bei der Preisgestaltung. Damit meine ich zum Beispiel hervorragendes Design aus Italien, individuelle Lichtlösungen, die sich ein Architekt für ein Projekt wünscht oder Leuchten mit Explosionsschutz und andere Spezialanwendungen. Grundsätzlich holen jetzt fast alle größeren Hersteller Standardprodukte aus Asien oder Osteuropa, um preislich mithalten zu können. Wobei das nicht so einfach ist, wie es klingt: Man muss Qualität und Liefertermine im Griff haben.
ElektroWirtschaft: Welche technologischen Trends haben Sie gesehen?
Dr. Kurt Gerl: Erstaunlich viele Anbieter werben damit, dass sie recyceltes Material verwenden. Uns ist zudem aufgefallen, wie viele…
Das komplette Interview lesen Sie in der ElektroWirtschaft 5-2024.