Der Girls‘ / Boys‘ Day findet in diesem Jahr am 25. April 2024 statt und ist als sogenannter Zukunftstag das weltweit größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen und Schüler. Er bieten ihnen die Gelegenheit, Einblicke in Berufsfelder zu erhalten, die typischerweise nicht ihrem Geschlecht zugeordnet werden. „Der jährlich stattfindende Girls’ Day ist eine wichtige Initiative zur Förderung der geschlechtlichen Vielfalt und Chancengleichheit in den traditionell männlich dominierten Arbeitsfeldern der E-Handwerke“, beschreibt Sebastian Beckmann, Referent berufliche Bildung des ZVEH. „In Zeiten des Fachkräftemangels in den Elektrohandwerken ist es umso wichtiger, Mädchen und junge Frauen für technische Berufe zu begeistern.“
E-Handwerke als Karrieresprungbrett für weibliche Fachkräfte von morgen
Während die Arbeitswelt sich im Wandel befindet und technologische Neuerungen rapide voranschreiten, ist der Bedarf an gut ausgebildeten und technisch versierten Fachkräften in den Elektro- und Informationstechnischen Handwerken stärker denn je. Junge Mädchen, die sich für eine der fünf Ausbildungsberufe in den E-Handwerken entscheiden, setzen auf eine Branche, deren Dienstleistungen in Zeiten der Digitalisierung und Energiewende unerlässlich sind. Mit einer Vielzahl von Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen, die von traditioneller Elektroinstallation über Erneuerbare Energien bis hin zur Smart-Home-Technologie reichen, eröffnet das Elektrohandwerk ein breites Spektrum an Entwicklungsmöglichkeiten. „Eine Ausbildung in den Elektrohandwerken steht nicht nur für einen sicheren Arbeitsplatz, sondern auch für eine Tätigkeit mit Sinn und Verantwortung. Hier können Mädchen handwerkliche Fähigkeiten und technisches Verständnis verbinden, um an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft aktiv mitzuwirken“, erklärt Beckmann.
E-Zubi Mara Jöchle berichtet
In den Elektrohandwerken haben im Jahr 2022 von 15.521 Jugendlichen nur 436 Frauen neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Insgesamt liegt der Frauenanteil bei 2,6 Prozent. Die 18-jährige Mara Jöchle möchte anderen jungen Frauen Mut machen, sich ebenfalls für einen Handwerksberuf zu entscheiden. Mara absolviert eine Ausbildung zur Elektronikerin Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik und ist davon überzeugt: „Wenn man den Beruf machen möchte, sollte man sich nicht davon abhalten oder entmutigen lassen – auch wenn viele sagen, dass es ein Männer-Beruf ist.“ In einem Interview erzählt sie, dass ihr schon in der Berufsschule der Werkstattunterricht, Schaltungen aufbauen und Sachen anschließen am meisten Spaß gemacht haben. Die gewählte Ausbildung sei genau die richtige für sie, da der Beruf vielfältig und man selbst viel draußen sei und jeden Tag was anderes zu tun habe. Mara weiß auch genau, wie ihre Zukunft in den Elektrohandwerken aussieht: „Auf jeden Fall möchte ich meinen Meister machen und als Nachfolgerin den Betrieb meines Vaters übernehmen.“ Übrigens: Wer seinen Meister macht, wird zusätzlich mit Prämien und anderen Leistungen belohnt. Da jedes Bundesland dies in Eigenregie regelt, sollte man sich direkt bei der eigenen Handwerkskammer informieren.
Angebote rund um den Girls’ Day
Für junge Mädchen bietet die Ausbildung in den E-Handwerken nicht nur eine solide Grundlage für eine lebenslange Karriere, sondern auch die Flexibilität, sich in verschiedensten Bereichen zu spezialisieren – seien es die traditionellen Gebiete der Elektrotechnik, die Arbeit an innovativer Technologie oder sogar Führungsrollen und die Möglichkeit zur Selbstständigkeit. „Frauen bringen frische Perspektiven und neue Ideen in unser Handwerk ein“, sagt Sebastian Beckmann. „Wir sind überzeugt, dass Diversität zu hochwertigerer Arbeit führt und das Arbeitsklima positiv beeinflusst.“
Auch die E-Handwerke werden auf den Social-Media-Kanälen der E-Zubis dafür werben, um in Zukunft mehr Frauen in die e-handwerklichen Berufe zu bringen. Auf der Website gibt es weitere Infos zu den Berufen und Karrieremöglichkeiten. Über den Stellenfinder können sich Schülerinnen und Schüler direkt um Praktikumsplätzen bei einem Innungsfachbetrieb in der Nähe bewerben.