Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand (AG Mittelstand) legte anlässlich ihres parlamentarischen Abends und begleitet von einer Pressemitteilung ihren ersten Mittelstandsmonitor vor, eine auf quantitative Indikatoren gestützte Bewertung zur Lage des deutschen Mittelstands. Darin fordert sie von der Wirtschaftspolitik dringend Maßnahmen zur Stärkung der Wachstumskräfte. Hier erwartet die AG Mittelstand politische Entscheidungen, die gerade den mittelständischen Betrieben und Unternehmen wieder wettbewerbsfähigere Rahmenbedingungen verschaffen. Dringenden Handlungsbedarf sieht sie vor allem in den Themenfeldern Fachkräfte und Unternehmertum, Energiepolitik, regulatorisches Umfeld (Bürokratie), Steuern sowie Infrastruktur. Auf der Skala von -3 (sehr schlecht) bis +3 (sehr gut) bewertet die Arbeitsgemeinschaft mit ihrem Monitor die aktuelle Lage im Mittelstand mit einem Wert von -2.
Am Abend trafen sich Politik und die mittelständische Wirtschaft zu regem Austausch beim Parlamentarischen Abend der AG Mittelstand. Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), sowie mit CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann waren die Gastredner des Abends. Mit kurzen Impulsen führten sie ihre Anliegen vor. Hierbei legte Kellner seinen Schwerpunkt auf die bereist erreichten Ziele der Bunderegierung, z.B. den enormen Zuwachs der erneuerbaren Energien. Beim Thema Fachkräftemangel betonte er die Wichtigkeit der Anerkennung von Abschlüssen. „Der Mittelstand ist das Herz der Gesellschaft!“ unterstrich Kellner. Linnemann wetterte: „Alle Warnlampen müssen jetzt an sein!“ Die wirtschaftlichen Zahlen seine so schlecht, wie schon lange nicht mehr und es müssen Maßnahmen ergriffen werden, um eine Trendwende einzuleiten. Man dürfe nicht alle Probleme mit Geld zuschütten. Mit so einer Mentalität käme Deutschland nicht aus seiner Misere. Arbeit müsse honoriert und neue Dinge ausprobiert werden. Die AG Mittelstand vertrat BVR-Präsidentin Maija Kolak, die vehement eine Vision, die über die nächsten Monate hinausgeht, forderte: „Ein Zielbild für 2030 fehlt diesem Land. Es gibt keine verlässlichen Rahmenbedingungen für weitere Investitionen.“ In der anschließenden Diskussionsrunde wurde lebhaft gesprochen über das Wachstumschancengesetz, die Lieferkettenrichtlinie, wie Bürokratie spürbar abgebaut werden kann, die Energiekosten im internationalen Vergleich langfristig auf ein wettbewerbsfähiges Niveau gebracht werden können, wie ganz generell die Zukunftsvision für den Wirtschaftsstandort Deutschland aussieht.
Viele mittelständische Unternehmer nutzen die Chance, über die aus ihrer Sicht dringendsten Handlungsnotwendigkeiten zu sprechen, um Deutschland wieder zu einem wettbewerbsfähigen Standort zu machen. Zusammen mit den Gästen aus Wirtschaft und Politik wurden aktuelle Herausforderungen für die mittelständischen Unternehmen diskutiert.