Im Dezember 2023 sind auch die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie deutlich zurückgegangen. Mit einem Wert von 18,1 Milliarden Euro lagen sie um 9,3 Prozent unter ihrem Vorjahreswert. „Damit waren die Branchenausfuhren in allen Monaten des zweiten Halbjahres 2023 rückläufig“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. „Aufgrund der besseren Zahlen in der ersten Jahreshälfte steht für das Gesamtjahr dennoch ein Plus von 2,7 Prozent zu Buche. Insgesamt lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie 2023 damit Waren im Wert von 253,8 Milliarden Euro ins Ausland.“
Bei den Importen elektrotechnischer und elektronischer Erzeugnisse nach Deutschland war der Rückgang im Dezember 2023 zweistellig. Sie fielen um 13,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 18,5 Milliarden Euro. Im Gesamtzeitraum von Januar bis Dezember gab es aber auch bei den Elektroimporten einen Zuwachs, und zwar von 2,1 Prozent. Dabei summierten sie sich auf 268,7 Milliarden Euro.
„Sowohl die Exporte als auch die Importe verzeichneten somit 2023 neue Allzeithochs, die allerdings nicht zuletzt auch von der Entwicklung der Ein- und Ausfuhrpreise befördert wurden“, so Gontermann.
Auch wenn die Ausfuhren nach China 2023 insgesamt mit 25,6 Milliarden Euro 3,5 Prozent unter ihrem Vorjahresniveau lagen, blieb China auch im vergangenen Jahr das größte Abnehmerland deutscher Elektroexporte. Demgegenüber erhöhten sich die Branchenlieferungen in die zweitplatzierten USA um 5,4 Prozent auf 24,9 Milliarden Euro.
Auf den Plätzen drei bis fünf folgten die Ausfuhren in die Niederlande (+ 13,3 Prozent auf 16,4 Mrd. Euro), nach Frankreich (+ 2,6 Prozent auf 15,9 Mrd. Euro) und Polen (+ 4,2 Prozent auf 12,7 Mrd. Euro). Verglichen mit 2022 haben die Niederlande und Frankreich dabei die Ränge getauscht.
Den sechsten Platz belegte Italien, wohin 2023 Waren im Wert von 12,5 Milliarden Euro geliefert wurden (+ 2,0 Prozent). Dahinter rangierten die Geschäfte mit Österreich (+ 1,9 Prozent auf 11,5 Mrd. Euro), Tschechien (- 6,9 Prozent auf 10,2 Mrd. Euro), dem Vereinigten Königreich (+ 2,8 Prozent auf 9,8 Mrd. Euro) und Spanien (+ 6,6 Prozent auf 9,0 Mrd. Euro).
Zusammengenommen kamen die Elektroexporte in die Top-10-Länder 2023 auf 148,5 Milliarden Euro, womit sie knapp 60 Prozent der gesamten Branchenausfuhren auf sich vereinen konnten.
Ungarn führt die zweite Hälfte der 20 größten Abnehmerländer an. Im Jahr 2023 exportierte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 8,5 Milliarden Euro dorthin, was einem Plus von 4,8 Prozent entspricht. Den zwölften Platz belegte die Schweiz (- 1,4 Prozent auf 8,2 Mrd. Euro), gefolgt von Belgien (+ 4,9 Prozent auf 5,8 Mrd. Euro), Rumänien (+ 7,7 Prozent auf 5,7 Mrd. Euro) und Schweden (+ 0,1 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro).
Zweistellig wuchsen die Elektroausfuhren in die Türkei (Platz 16). Hier betrug der Zuwachs 16,3 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Demgegenüber gingen die Elektroexporte in das dahinter liegende Taiwan um 1,9 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Komplettiert wurde die Liste der Top-20-Kunden im Jahr 2023 von einem Trio bestehend aus Südkorea (+ 1,4 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro), Mexiko (+ 22,0 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro) und Japan (- 1,2 Prozent auf 3,2 Mrd. Euro).
„Dabei sticht insbesondere der hohe Anstieg der Lieferungen nach Mexiko um mehr als ein Fünftel hervor“, sagte Gontermann. „Das Land verfügt über einen großen Industriesektor, der nicht zuletzt auch als Produktionsstandort für den US-amerikanischen Markt dient“.