Die digitalBAU 2024, die vom 20. bis 22. Februar 2024 auf dem Gelände der Messe Köln stattfindet, transportiert alle Aspekte im Lebenszyklus von Bauwerken – auf dem Weg zu einer durchgängigen Wertstoffkette, die unsere knappen Ressourcen schont. Digitale Werkzeuge, zukunftsweisende Dienstleistungen und die konsequente digitale Transformation der Baubranche gelten dabei als Schlüssel zum klimafreundlichen Bauen. Und sie sind damit ein wichtiger Baustein der Digitalstrategie Deutschland. Auf der digitalBAU erfahren die Besucherinnen und Besucher wo die Branche heute steht, welche digitalen Methoden bereits eingesetzt werden und welche Potenziale Technologien wie Big Data, Blockchain und Künstliche Intelligenz bieten.
Die Digitalisierung ist ein Megatrend, der alle Bereiche unseres Lebens grundlegend beeinflusst und heute und in Zukunft weiter revolutionieren wird. Und was wir privat mit Smartphones und Tablets, VR-Brillen und Augmented Reality bereits intensiv nutzen, gewinnt auch in unserer Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung. Dieser Wandel zieht sich durch alle Schlüsseltechnologien in der Wirtschaft. Ein wichtiger Akteur inmitten der digitalen Revolution ist die Bauwirtschaft. Der Wandel von analogen zu digitalen Prozessen bringt fast im Wochentakt neue Produkte und Dienstleistungen hervor. Häuser aus dem 3D-Drucker, Robotik auf der Baustelle, Künstliche Intelligenz (KI), Big Data und multifunktionale Plattformen oder interdisziplinäre Planungstools – vor wenigen Jahren noch leise Zukunftsmusik, sind sie längst Realität.
Die Branche ist stark fragmentiert und wichtige Fachkräfte fehlen
Trotz des technologischen Fortschritts in der Branche, bleibt das Bauen in vielen Bereichen weiterhin ein komplexes Zusammenspiel vieler Fachdisziplinen mit zahlreichen Akteuren. Darüber hinaus ist die Baubranche stark fragmentiert. So lag 2022 der Anteil der Unternehmen im Bauhauptgewerbe in Deutschland mit weniger als 20 Beschäftigten bei 88 Prozent. Damit steht die Branche im Kontrast zum verarbeitenden Gewerbe, das über Jahrzehnte auf Serienproduktion optimiert wurde.
Gleichzeitig leidet die Branche unter dem Fachkräftemangel. Bei einer Befragung von 1.900 Bauunternehmen in Europa, den USA und China im Jahr 2021 gaben 44 Prozent an, Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von Fachkräften in den Bauberufen zu haben. Ein Weg, diesem Mangel zu begegnen, ist die konsequente Automatisierung des Bauprozesses. Damit lassen sich vor allem Standardabläufe digitalisieren und optimieren; ein gezielter Einsatz von Maschinen und Robotern minimiert zudem schwere körperliche Arbeit oder monotone, wiederkehrende Tätigkeiten. Durch solche Maßnahmen werden Bauberufe abwechslungsreicher, Baustellentätigkeiten weniger witterungsabhängig und für digital affine Menschen, die „Digital Natives“, wächst ihre Attraktivität durch den Einsatz zeitgemäßer Technologien im großen Anwendungsmaßstab, draußen im Projektalltag.
Automatisierung, Robotik und KI erreichen das Bauen
Robotik im Bauwesen bietet ein enormes Potenzial zur Produktivitätssteigerung in der Bauwirtschaft. Roboter übernehmen bereits heute zahlreiche Aufgaben wie die Vorfertigung von Bauelementen, die Herstellung modularer Häuser, robotergestütztes Schweißen, Mauern, Bohren, Verputzen oder den präzisen 3D-Druck ganzer Stockwerke direkt auf der Baustelle. Hinzu kommt die wachsende Bedeutung der Künstlichen Intelligenz (KI). Sie bedeutet ein enormes Potenzial für die Baubranche und unterstützt die gesamte Wertschöpfungskette Bau. Von automatisierten Planungstools über onlinebasierte intelligente Datenbanken bis hin zur Qualitätssicherung und Arbeitssicherheit auf der Baustelle: KI kann helfen, Fehlerquellen zu reduzieren, Prozesse zu optimieren und Projekte effizienter zu gestalten.
Auch die Bauindustrie hat die Blockchain-Technologie für sich entdeckt. Sie bietet Transparenz und Sicherheit bei Verträgen und Transaktionen. So können beispielsweise Daten zur Dokumentation der verbauten Materialien, der CO2-Kosten sowie eventueller Kompensationsmaßnahmen manipulationssicher gespeichert werden. Auf der Blockchain dokumentierte Bauwerke haben sich dadurch für Bauherren und Investoren als attraktiv erwiesen.
Der Wert der Arbeitskraft wird stetig wachsen
In der Vereinfachung des Baustellenalltags durch digitale Werkzeuge und intelligente Roboter sieht Anja Gierstorfer, Projektleiterin der digitalBAU, eine zentrale Aufgabe für die kommenden Jahre: „Eine moderne Baustelle muss in Zukunft nicht nur zeit- und kostenoptimiert sein. Es geht vor allem um die Menschen draußen bei Wind und Wetter, die durch eine konsequente Digitalisierung bei ihrer anspruchsvollen Arbeit unterstützt und entlastet werden. Denn ihre Arbeitskraft wird in Zukunft noch wertvoller.“ Anja Gierstorfer sieht die Baubranche zudem mit anderen Schlüsselindustrien gleichziehen: „Die Branche legt ein hohes Tempo vor, um schnell zu anderen Wirtschaftszweigen aufzuschließen. Das werden unsere Aussteller auf der digitalBAU 2024 wieder eindrucksvoll unter Beweis stellen. Die große Chance dabei: Herkömmliche Bauweisen werden konsequent hinterfragt, Abläufe neu definiert und Prozesse mit Blick auf den Lebenszyklus eines Bauwerks ganzheitlich entwickelt. Darin liegt ein großer Nutzen für Mensch und Maschine auf unseren Baustellen der Zukunft!