Im August 2023 stiegen die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie um 2,4 Prozent gegenüber Vorjahr. „Damit haben die Bestellungen nach dem Rückgang im Juli zuletzt wieder zulegen können. Hierzu beigetragen haben vor allem die Inlandorders, die – auch, aber nicht nur – dank Großaufträgen um 13,6 Prozent anzogen“, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Dagegen waren die Bestellungen aus dem Ausland weiter rückläufig: Sie verfehlten ihren Vorjahreswert im August um 5,8 Prozent. Während Kunden aus dem Euroraum ihre Bestellungen um 19,0 Prozent reduzierten, fielen jene aus Drittländern aber höher aus als noch vor einem Jahr (+ 1,8 Prozent).
Im Gesamtzeitraum von Januar bis einschließlich August 2023 lagen die Auftragseingänge nur minimal unter ihrem entsprechenden Vorjahresniveau (- 0,1 Prozent). Die Inlandsbestellungen nahmen hier um 7,0 Prozent zu, wohingegen die Aufträge ausländischer Geschäftspartner um 5,7 Prozent geringer ausfielen als noch 2022 (Eurozone: – 10,2 Prozent, Drittländer: – 3,1 Prozent).
Der preisbereinigte Output elektrotechnischer und elektronischer Güter in Deutschland ist im August 2023 leicht um 0,7 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. „Noch zehrt die Produktionstätigkeit von den im langjährigen Vergleich weiterhin hohen Auftragsbeständen“, so Gontermann. „Allerdings bauen sich diese Bestände kontinuierlich ab.“
In den gesamten ersten acht Monaten dieses Jahres lag der Branchenoutput damit 3,4 Prozent über dem entsprechenden Niveau aus 2022.
Der nominale Umsatz in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie rückte im August 2023 um 8,0 Prozent gegenüber Vorjahr auf 20,6 Milliarden Euro vor. Dabei erhöhten sich die Inlandserlöse um 6,4 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Beim Auslandsumsatz belief sich das Plus auf 9,5 Prozent (11,0 Mrd. Euro). Die Erlöse mit Geschäftspartnern aus dem Euroraum wuchsen um 6,6 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Drittländern legte fast doppelt so stark zu (+ 10,7 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro).
Kumuliert von Januar bis August 2023 kamen die aggregierten Branchenerlöse auf 159,9 Milliarden Euro, womit sie ihren entsprechenden Vorjahreswert um 12,0 Prozent übertrafen. „Angesichts eines geringeren Anstiegs des entsprechenden Erzeugerpreisindexes im gleichen Zeitraum um sieben Prozent, bedeutet auch dies ein nennenswertes reales Plus“, sagte Gontermann. Die Geschäfte mit inländischen Kunden nahmen in den ersten acht Monaten um 13,4 Prozent auf 76,7 Milliarden Euro zu, während der Umsatz mit ausländischen Partnern um 10,9 Prozent auf 83,2 Milliarden anzog (Eurozone: + 9,9 Prozent auf 29,5 Mrd. Euro, Drittländer: + 11,4 Prozent auf 53,7 Mrd. Euro).
Mit 908.000 lag die Zahl der Beschäftigten in der heimischen Elektro- und Digitalindustrie zuletzt um 2,7 Prozent höher als noch vor einem Jahr.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im September den sechsten Monat in Folge gefallen. Sowohl die aktuelle Lage als auch die allgemeinen Geschäftserwartungen wurden ungünstiger beurteilt als noch im Vormonat. Auch die Die Exporterwartungen gaben im September nach.