Der Strommarkt muss an die Bedürfnisse der Erneuerbaren Energien angepasst und deren preissenkende Wirkung genutzt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat nach monatelangen Beratungen der im Februar gestarteten “Plattform Klimaneutrales Stromsystem” (PKNS) nun einen ersten Bericht veröffentlicht. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und einige seiner Fachverbände sind Teil der Plattform und haben sich aktiv an den Sitzungen beteiligt.
„Das derzeitige Stromsystem ist nicht in der Lage, den wachsenden Anteilen Erneuerbarer Energien Rechnung zu tragen. Ein optimales klimaneutrales Stromsystem nutzt die riesigen heimischen Potenziale der fluktuierenden Quellen Sonne und Wind und gleicht sie mit dem dezentralen Back-up der flexibel steuerbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie und grüne Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus. Zudem kommen zunehmend Speicher und Sektorkopplungstechnologien ins System. So entsteht ein bürgernahes, resilientes und dauerhaft bezahlbares Stromsystem, das keine fossilen Großkraftwerke mehr braucht. Die Kapazitäten der Atomkraft werden schon dieses Jahr durch Erneuerbare Energien ersetzt”, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Die Energiebilanzen des ersten Halbjahres zeigten, dass Erneuerbare die Lücke der Atomkraftwerke schließen und schnell weiter wachsen. In den weiteren Beratungen dürfe es keine Scheuklappen geben, insbesondere wenn es um steuerbare Lasten und Flexibilitätsoptionen gehe. „Eine ergebnisoffene Analyse aller verfügbaren Optionen ist unverzichtbar, denn die fossile Versorgungs- und Kostenkrise in Folge des Ukraine-Krieges hat gezeigt, dass wir unsere heimischen Quellen stärker nutzen und die Produktion der Technologien so weit es geht nach Europa zurückholen sollten. Auch der ökologische Fußabdruck der heimischen Quellen – von Bioenergie bis Wasserkraft – hält dem Vergleich mit den fossilen Quellen über ihre Lieferketten stand”, ist sich Peter sicher.