Deutschland wird laut Angaben des Bundesverbandes Solarwirtschaft e. V. (BSW) seinen Photovoltaikausbau in den nächsten vier Jahren verdoppeln. Dies werde eine riesige Kraftanstrengung, bei der jede Hilfe gebraucht werde, so BSW-Präsident Jörg Ebel. Potenzial gibt es in Indien bei Rohstoffen wie Polysilizium, Solarkomponenten und Fachkräften. „Indien hat gut ausgebildete Fachkräfte, von denen uns viele gerne bei der Installation von Solaranlagen unterstützen möchten”, sagt Ebel, der zusammen mit einer zwanzigköpfigen Wirtschaftsdelegation Bundeswirtschaftsminister Habeck auf seiner Reise nach Indien begleitet.
“Mit dem gerade verabschiedeten Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Ampel die Zusammenarbeit in diesem Bereich vereinfacht“, erklärt Ebel. Viele Gespräche werden sich daher um die Frage bewegen, wie die deutsche Solarwirtschaft jetzt noch besser mit Indien kooperieren kann, denn das Land kämpft einerseits gegen Jugendarbeitslosigkeit, hat aber andererseits eigene, ehrgeizige Ausbauziele.
Der BSW arbeitet seit 2015 mit dem indischen Solarverband NSEFI zusammen. Als weitere Chance für beide Länder sieht Ebel den Ausbau der indischen Solarindustrie. „Indien hat sich den Ausbau der Produktion von Solarkomponenten zum Ziel gesetzt und erarbeitet sich mit einer aktiven Industriepolitik gerade einen Vorsprung gegenüber der EU“, so Ebel. Allerdings stünden hohe Zölle einem Wachstum des indischen Marktes im Wege. Ziel der Reise sei hier, Impulse für Deutschlands wachsenden Solarmarkt sowie diversifizierte Lieferketten für die wachsende Solarproduktion in beiden Ländern zu erhalten.