„Unsere Exporte haben sich dank der verbesserten wirtschaftlichen Lage in China und den USA positiv entwickelt, doch sehen wir hier eher eine Seitwärtsbewegung. Gestiegene Preise, als Folge der Inflationsbekämpfung, heben das Plus auf. Die Lage scheint also besser als sie tatsächlich ist“, so kommentiert Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) die heute veröffentlichten Außenhandelszahlen und weiter: „Die Wirkungen der geldpolitischen Straffung dürften Wirtschaft und Verbraucher im Euro-Raum, aber auch bei einem unserer wichtigsten Außenhandelspartner, den USA, in den kommenden Monaten auf breiter Basis erreichen. Dies wird die Konjunktur abkühlen. Umso dringender ist der Bedarf an Reformen und Deregulierung. Wir büßen sonst weiter an Wettbewerbsfähigkeit ein.“
„Vor dem Hintergrund der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen im Juni muss die Bundesregierung bei allen Risikominimierungsbestrebungen darauf achten, dass nicht durch falschen Aktionismus weitere hausgemachte Schwierigkeiten für die Wareneinfuhren aus Fernost entstehen. China ist für den Außenhandel nach wie vor essentiell“, mahnt der Präsident.
„Die Bundesregierung muss ihren Beitrag dazu leisten, dass Europa auch in Zukunft einen Platz am Verhandlungstisch der Wirtschaftsnationen sichert. Dazu gehört es auch, bei europäischen Regelungsvorhaben die Interessen der Wirtschaftsakteure zu berücksichtigen und nicht immer weitere Bürokratiehürden wie die neuen Lieferkettenregulierungen zu erschaffen, die den europäischen Standort im internationalen Vergleich nachhaltig schwächen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass Europa im Wettbewerb zwischen den USA und China um die wirtschaftliche Vorherrschaft noch weiter ins Hintertreffen gerät“, sagt Jandura abschließend.