Eine Antwort auf eine E-Mail verfassen, die launige Rede zum 75. Geburtstag schreiben oder einen langen Fachaufsatz zusammenfassen – mit ChatGPT und anderen Anwendungen, die auf generativer Künstlicher Intelligenz basieren, sind diese Aufgaben in wenigen Minuten erledigt. Rund ein Fünftel der Menschen in Deutschland (19 Prozent) hat ChatGPT bereits genutzt. Ein weiteres Viertel (25 Prozent) kann sich das für die Zukunft vorstellen. Zugleich haben aber 21 Prozent noch nie von ChatGPT gehört. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter 1.002 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. „Wir erleben gerade, wie Künstliche Intelligenz in unseren beruflichen und privaten Alltag einzieht. Viele Aufgaben werden sich künftig mit KI-Unterstützung einfacher, schneller und besser erledigen lassen. Deshalb müssen wir heute damit anfangen, jede und jeden dazu zu befähigen, diese Technologien einsetzen zu können“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg.
Bislang sind die Jüngeren bei der KI-Nutzung klar vorne. Unter den 16- bis 29-Jährigen hat bereits mehr als ein Drittel (37 Prozent) ChatGPT ausprobiert, bei den 30- bis 49-Jährigen ist es ein Fünftel (20 Prozent), bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 18 Prozent, bei den 65- bis 74-Jährigen noch 12 Prozent und nur 2 Prozent bei den ab 75-Jährigen.
Rund zwei Drittel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger (67 Prozent) erwarten, dass ChatGPT & Co. unser Leben verändern werden. 61 Prozent wünschen sich, dass mehr Wissen über KI-Anwendungen wie ChatGPT vermittelt wird, weil diese künftig zum Alltag gehören werden. Unter den Jüngeren von 16 bis 29 Jahre liegt der Anteil mit 75 Prozent sogar deutlich darüber. Und jeweils rund die Hälfte meint, dass KI eine große Chance für mehr digitale Teilhabe ist (50 Prozent) und es leichter macht, das Internet zu bedienen (49 Prozent). Berg: „Mit einer KI, die unsere Sprache versteht, wird die Einstiegshürde in die digitale Welt auf Null gesetzt.“
Allerdings haben viele Menschen auch Sorgen. So sagen 44 Prozent, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT ihnen Angst machen. Unter den Jüngeren bis 29 Jahre sind es nur 27 Prozent, unter den ab 65-Jährigen aber eine Mehrheit von 61 Prozent. 51 Prozent aller Deutschen wollen, dass diese KI-Anwendungen in Schule und Universitäten verboten werden, 41 Prozent befürchten, dass durch sie bestimmte Berufe nicht mehr benötigt werden.