Die Vorbereitungen für die Sprengung der Talbrücke Rahmede im Verlauf der A45 bei Lüdenscheid befinden sich auf der Zielgeraden. Die Talbrücke Rahmede soll am 7. Mai gesprengt werden.
Anlässlich eines Pressetermins im April erklärte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Mit der Sprengung der Brücke erreichen wir einen Meilenstein im gesamten Projekt. Die Arbeiten gehen engagiert und schnellstmöglich voran. Unser oberstes Ziel ist und bleibt es, dass auf der A45 bei Lüdenscheid der Verkehr so schnell wie möglich wieder fließen kann.“
Hintergrund
Bei einer Brückenkontrolle wurden gravierende Schäden am Tragwerk der Talbrücke Rahmede festgestellt. Seit dem 2. Dezember 2021 ist die Brücke für den gesamten Verkehr gesperrt. Das hat nicht nur weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr auf der A45, sondern auch auf das Lüdenscheider Stadtgebiet, die Anwohner vor Ort und viele ansässige Unternehmen. Betroffen sind auch zahlreiche Unternehmen der Elektrobranche.
Sprengung gut vorbereitet
Sprengmeister Michael Schneider zeigte sich gut vorbereitet: „Bis zum 7. Mai werden wir mehr als 2000 Löcher in die Pfeiler der Brücke gebohrt haben, um sie mit rund 150 Kilogramm Sprengstoff zu füllen, damit die fast 17 000 Tonnen Brücke kontrolliert zu Boden gebracht werden können.“ Schneider hat in der Vergangenheit umfangreiche Erfahrungen mit Sprengungen im Verlauf der A45 sammeln können, jüngst erst an den Talbrücken Rinsdorf und Eisern. Schneider: „Die Hangneigungen hier an der Talbrücke Rahmede sind schon eine besondere Herausforderung. Wir müssen vermeiden, dass die Brücke nach dem Aufprall ins Rutschen gerät.“ Das ist der Grund, warum unter der Brücke derzeit ein besonders hohes Fallbett angelegt wird.
Entscheidend bei einer Sprengung einer Brücke sind ihre Konstruktion und das Umfeld. Wie sind die Pfeiler beschaffen? Wie ist die Bebauung in der Umgebung? Die Bestandspläne der Brücke geben erste Hinweise.
Die Talbrücke Rahmede muss als Ganzes gesprengt werden. Üblicherweise werden die Brücken im Vorfeld von Gewichten befreit, das lässt diese Brücke aber statisch nicht mehr zu. Also muss hier mehr Gewicht bei der Sprengung eingeplant werden, inklusive der Schutzplanken, die die Brücke zusätzlich noch zusammenhalten.
Die Bohrlöcher werden verschlossen, um die Sprengwirkung zu erhöhen. 1000 Meter Sprengschnur werden verlegt. In die Pfeiler werden keilförmige Ausschnitte („Sprengmäuler“) angelegt. Auf diese Weise wird gesteuert, in welche Richtung die Pfeiler einknicken.
Die Gebäude im Umfeld werden umfangreich geschützt. 50 aufgetürmte Seecontainer schützen die Bebauung genauso wie zusätzliche Verbauungen an den Fenstern der umliegenden Häuser. Drei Evakuierungsbereiche unmittelbar neben der Brücke werden eingerichtet, das Gelände darüber hinaus umfangreich abgesperrt.