Am 20.März hat der Weltklimarat den Synthesebericht seines 6. Sachstandsberichts veröffentlicht. „Die Wissenschaftler des IPCC ermahnen die Weltgemeinschaft eindringlich, die Emissionen aus fossilen Energien drastisch zu reduzieren und die Umsetzungslücke zur Einhaltung der Pariser Klimaziele zu schließen. Es darf kein Zögern mehr geben“, so die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie (BEE), Dr. Simone Peter. „Wenn wir verhindern wollen, dass die Zukunft unseres Planeten verbrannt wird, müssen Erneuerbare Energien jetzt global entfesselt werden.“
Deutschland habe als Industrieland eine besondere Verantwortung. „Mit einem Anteil von knapp zwei Prozent am globalen Treibhausgasausstoß ist Deutschland auf dem traurigen Platz sieben von 194 Ländern. Wir müssen raus aus den Top-Ten der Klimakillerländer und rein in die Klimaneutralität“, so Peter. Die gute Nachricht sei: Der Ausbau von Wind- und Solarenergie in Kombination mit Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie sowie mit Grüner Kraft-Wärme-Kopplung, Speichern und Wärmepumpen sei dafür der ideale Technologien-Mix, der heute schon verlässlich und bezahlbar zur Verfügung stehe.
Vom schnelleren Ausbau dieser Technologien sei auch der deutsche Beitrag zum Klimaschutz abhängig: „Die Rufe nach einer Totalverwässerung des Gebäudeenergiegesetzes, das gemäß Koalitionsvertrag den längst überfälligen Austausch von Öl- und Gasheizkesseln ab 2024 sozialverträglich voranbringen soll, sind nicht hilfreich“, so Peter. Statt die Anforderungen an Heizsysteme abzuschwächen, brauche es Förderprogramme und Zugang zu günstigen Krediten und Förderkrediten bei Hausbanken oder der KfW. „Auch Forderungen nach einer weiteren Ausweitung der LNG-Importkapazitäten sind kontraproduktiv.“ Eine kürzlich veröffentlichte Analyse des BEE habe gezeigt, dass die LNG-Terminals in Wilhelmshaven künftig ausreichen. „Die eigentliche Herausforderung wird die Senkung unseres Erdgasverbrauchs in den kommenden Jahren um 30 Prozent sein. Hierfür stehen die Erneuerbaren Energien-Technologien bereit. Das muss in der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung berücksichtigt werden“, so Peter.