Die EU will einen Mindestenergiestandard für alle Gebäude. Dazu zählt auch eine Sanierungspflicht für Altbauten, die das EU-Parlament jetzt festzurrt. Unklar ist noch, wer die Kosten übernehmen muss.
Der Eigentümerverband Haus & Grund rechnet mit Sanierungskosten von 15.000 bis 100.000 Euro je Wohneinheit, um die EU-Mindeststandards zu erfüllen. Anlässlich der von der Bundesregierung beschlossen Heizungsstandards sieht der Verband nun weitere Kosten auf die Eigentümer zukommen. Das kritisiert der Verband scharf.
„In den kommenden zehn Jahren müssen etwa ein Drittel aller Wohngebäude in Deutschland energetisch deutlich verbessert werden. Das betrifft vor allem die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern“, sagt Verbandschef Kai Warnecke. Es werde viele Eigentümer geben, die das nicht stemmen können. Selbst bei vorsichtigen Schätzungen ist bei älteren Gebäuden mit Sanierungskosten in sechsstelliger Höhe zu rechnen. „Die Altersvorsorge von Millionen Bürgerinnen und Bürger wurde vernichtet“, befürchtet Warnecke.
Die neu gefasste Richtlinie wird auch Auswirkungen auf Neubauten haben. So sollen alle neuen Gebäude ab 2028 Null-Emissions-Gebäude sein. Das bedeutet, dass sie nicht nur eine hohe Energieeffizienz aufweisen müssen, sondern auch hohe Anforderungen an eine klimaneutrale Energieversorgung erfüllen müssen. „Das wird dem Neubau den nächsten Rückschlag geben und viele Träume von den eigenen vier Wänden platzen lassen“, fürchtet Warnecke.