Die Internationale Energieagentur (IEA) hat ihren „Energy Technology Perspectives 2023“ Report veröffentlicht. Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) sieht sich darin bestätigt, dass der beschleunigte Ausbau der Erneuerbaren Energien, von Speichern und Sektorkopplungstechnologien über die Zukunft von Wirtschaftsstandorten entscheidet. „Europa braucht dringend eine Antwort auf den US-amerikanischen Inflation Reduction Act und den Boom der Klimatechnologien in den asiatischen Märkten. Das ist entscheidend für Resilienz und wirtschaftliche Prosperität“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
IEA-Chef Fatih Birol habe anlässlich der Vorstellung des Berichts wiederholt betont, dass die Welt am Beginn eines neuen Industriezeitalters mit der Produktion sauberer Energietechnologien stehe – von Solar- und Windanlagen über Batterien und E-Autos bis hin zu Wärmepumpen und Grünem Wasserstoff. „Das Wettrennen um Forschung, die effizientesten Technologien und kreativsten Lösungen, also um die Produktionsstandorte und Abnehmermärkte von morgen hat begonnen. Investitionen in Milliardenhöhe stehen laut IEA bevor, die Erneuerbare Industrie wird Millionen von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung in der ganzen Welt schaffen“, so Peter. Die IEA schätzt, dass das globale Volumen der Klimaschutzmärkte bis 2030 einen jährlichen Wert von 650 Milliarden US-Dollar haben und sich die Zahl der Arbeitsplätze bis dahin auf 14 Millionen mehr als verdoppeln wird.
„Wie groß der Anteil Europas und Deutschlands daran sein wird, hängt jetzt von politischen Weichenstellungen und dem Veränderungswillen von Politik, Gesellschaft, Industrie und Wirtschaft ab. Die Erneuerbaren Technologien sind in großer Anwendungsbreite vorhanden und die Markteinführung von neuen Technologien, wie PtX, steht bevor. Fossile und atomare Brücken müssen weitgehend vermieden werden, sie sind heute schon teurer als Erneuerbare Technologien, zudem schaffen sie neue Abhängigkeiten“, so Peter. In einer Erneuerbaren Industriestrategie müssten die Chancen und Herausforderungen einer wenig importabhängigen Energieerzeugung Europas zügig dargelegt werden, inklusive von Strategien, wie Rohstoffe und Komponenten dauerhaft und fair gesichert werden können. „Wichtig ist, dass der Heimatmarkt für Erneuerbare Technologien jetzt wieder gestärkt wird, um bestehende Produktionsstätten zu sichern und neue anzuziehen beziehungsweise zurückzugewinnen. Die Branche der Erneuerbaren Energien will dann allein im Stromsektor in Deutschland bis 2030 400 Milliarden Euro investieren“, so Peter abschließend.