Schadsoftware, Betrug beim Online-Shopping oder Beleidigungen in sozialen Netzwerken – drei von vier Internetnutzerinnen und Internetnutzern (75 Prozent) waren 2022 von Cyberkriminalität betroffen. 22 Prozent geben an, keine solchen Erfahrungen gemacht zu haben, drei Prozent wollten dazu keine Angaben machen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.014 Personen ab 16 Jahren in Deutschland, die das Internet nutzen. Im Vorjahr hatten 21 Prozent angegeben, nicht von Cyberkriminalität betroffen gewesen zu sein, 2020 waren es noch 34 Prozent, 2019 sogar 40 Prozent. „Wer sich im Internet bewegt, muss damit rechnen, auf Cyberkriminelle zu treffen. Deshalb ist es wichtig, dass alle entsprechende Sicherheitsmaßnahmen treffen – das reicht von der Verwendung sicherer Passwörter über die Installation von Virenschutzsoftware bis zur sparsamen Weitergabe persönlicher Informationen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Aber auch gesunder Menschenverstand hilft gegen Cyberkriminelle. Wie in der analogen Welt gilt auch im Digitalen: Sind Angebote zum Beispiel von Online-Shops einfach zu gut, um wahr zu sein, sollte man die Finger weglassen. Und wer online von entfernten Verwandten oder Bekannten um Geld gebeten wird, sollte prüfen, ob es sich dabei wirklich um die vorgeblichen Personen handelt.“
Fast die Hälfte der Internutzerinnen und -nutzer berichtet, dass persönliche Daten ungefragt weitergeben wurden (46 Prozent). Viele wurden zudem Opfer von Betrug, sowohl beim Online-Einkauf (29 Prozent) als auch bei Geldgeschäften wie Online-Banking oder dem Missbrauch der eigenen Kontodaten (13 Prozent). Bei rund einem Viertel (27 Prozent) wurde der Computer mit Schadprogrammen wie Viren infiziert, 17 Prozent bemerkten solche Vorfälle auf dem Smartphone. Von Ransomware-Attacken betroffen waren zwei Prozent auf dem Smartphone und ein Prozent auf dem Computer. Bei neun Prozent wurden Zugangsdaten zu Online-Diensten ausspioniert, drei Prozent mussten erleben, wie sich andere Personen online unter ihrem Namen für sie ausgegeben haben. Auch in der direkten Interaktion mit anderen Onlinern gab es zahlreiche strafbare Handlungen. So wurden 23 Prozent im Internet massiv beleidigt oder angegriffen, neun Prozent sind sexuell belästigt worden – mit 13 Prozent sind hier Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer (sechs Prozent).