Zum Jahresanfang hat Alf Henryk Wulf an der Spitze des VDE die Nachfolge von Armin Schnettler angetreten. Wulf war nach seinem Studium an der TU München viele Jahre in der Industrie bei Unternehmen wie Alcatel-Lucent Deutschland, Alstom oder GE Power in führenden Positionen tätig. Derzeit ist der gut vernetzte Elektroingenieur aktiver Investor sowie Aufsichtsratsmitglied oder -vorsitzender in verschiedenen Unternehmen.
In seiner zweiten Amtszeit als VDE-Präsident will Wulf vor allem auf eine höhere Sichtbarkeit des VDE sowie eine größere inhaltliche Bandbreite hinarbeiten: „Dazu zählen alle Bereiche der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik, sowie angrenzende Bereiche, womit ich drei ganz bestimmte meine: die Umwelttechnik, das Transportwesen inklusive maritimem Teil sowie individuellem Verkehr und das Segment der modernen Energie.“
Ein weiterer Baustein für die Zukunft ist aus Sicht des neuen VDE-Präsidenten die All Electric Society. Das Konzept sieht vor, dass regenerativ erzeugte Elektrizität weltweit zur neuen primären Energieform wird und fossile Brennstoffe ersetzt. Grundlage ist eine energietechnische Sektorenkopplung im Netz, also ein integriertes System aller Nutzer in der Mobilität, im Wärmesektor, in der Industrie etc. Zentral ist dafür die informationstechnische Sektorenkopplung, denn für die Steuerung werden Informationen aus allen Bereichen benötigt. Somit würden künftig in diesem Kontext Fragen der Elektro- und Informationstechnik zentral.
Um die Entwicklung fachlich auf allen Ebenen unterstützen zu können, sei es wichtig, den VDE-Campus als Begegnungsstätte für die eigenen Fachgesellschaften und Interessierte und Engagierte außerhalb des VDE zu realisieren. Auf dem neuen Campus werde zudem das Prüf- und Zertifizierungsinstitut vertreten sein sowie die DKE als Kern der Normung und alle anderen Bereiche der VDE-Gruppe.