Henri Coisne ist tot. Der Gründer des Elektrogroßhändlers Sonepar starb in der Nacht zum 16. Dezember im Alter von 99 Jahren. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Er starb im Kreis seiner Familie.
„Unser Vater war ein Pionier und für uns alle eine Inspiration“, sagt seine Tochter Marie-Christine Coisne-Roquette, die heutige Sonepar-Vorsitzende. „ Er war immer ehrgeizig und von einem Unternehmergeist getrieben, der die Gruppe auch in Zukunft leiten wird.“
Henri Coisne kam am 21. Juni 1923 in Armentières im Nordwesten Frankreichs zur Welt. Nach dem Studium der Mathematik und Ausbildungen bei der französischen Marine und Luftwaffe diente er im Zweiten Weltkrieg unter Charles de Gaulle.
1947 heiratete er seine Frau Marie-Louise Colombier, die wie er aus Armentières stammt. Das Paar war bis zum Tod von Marie-Louise im Jahr 2012 65 Jahre verheiratet und hat fünf Kinder.
1962 verließ Coisne das Militär, um sich dem Familiengeschäft zu widmen. Zunächst wurde er Geschäftsführer der Papierfabrik Cellulose d’Alizay, die er bald darauf verkaufte. Mit dem Erlös übernahm er den Elektrogroßhändler Comptoir d’Électricité Franco-Belge und legte damit den Grundstein für die heutige Sonepar-Gruppe. Sonepar wuchs durch weitere Übernahmen. Von 1976 an war Coisne Vorsitzender der Sonepar-Gruppe. 1981 wechselte er an die Spitze des Aufsichtsrates, blieb dabei aber eng ins operative Geschäft involviert. So war es Coisne, der die internationale Expansion vorantrieb. 1982 fädelte er die ersten internationalen Zukäufe ein – in Deutschland und den Niederlanden.
Mitte der 1990er-Jahre zog Coisne sich aus dem operativen Geschäft zurück und übergab die Leitung an seine Tochter Marie-Christine Coisne-Roquette. Seither war er dem Unternehmen als Ehrenvorsitzender verbunden.