Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat im Oktober rund 18,8 Milliarden Euro umgesetzt, das sind knapp fünf Prozent mehr als im Vormonat und fast 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Auf die ersten zehn Monate gerechnet liegt das Wachstum bei elf Prozent.
„Der jüngste Zuwachs fiel allerdings nur halb so hoch aus wie im Durchschnitt des dritten Quartals“, sagt ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Während die Inlandsaufträge im Oktober auf der Stelle traten, rückten die Auslandsorders um 8,5 Prozent voran. Das Auslandsgeschäft macht fast 53 Prozent des Umsatzes aus.
Gestiegene Preise kurbeln den Umsatz an
Ein großer Teil des Wachstums ist aber gestiegenen Preisen geschuldet. Die reale, sprich preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter ist im Oktober 2022 um 2,8 Prozent gegenüber Vorjahr gestiegen. „Es war der vierte Monat mit auf Jahressicht verzeichnetem Anstieg in Folge“, so Gontermann. In den ersten zehn Monaten kam der Branchenoutput damit auf einen Zuwachs von 3,4 Prozent gegenüber 2021.
Von Januar bis Ende Oktober hat die Branche somit 182,9 Milliarden Euro umgesetzt. Das ist ein Wachstum von knapp zwölf Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr.
Mehr Arbeitsplätze, aber schlechtere Stimmung
Mit Blick nach vorne gehen viele Unternehmen davon aus, dass die Produktionskapazitäten sinken, während der Fachkräftemangel zunimmt. Aktuell sind in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie 894.300 Menschen beschäftigt. Ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.
Trotz der positiven Entwicklung ist die Unsicherheit gestiegen. „Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie hat im November dieses Jahres den nunmehr fünften Monat in Folge nachgegeben. Immerhin fiel der jüngste Rückgang sehr moderat aus“, sagt Gontermann. „Zwar verschlechterte sich die Lagebeurteilung gegenüber dem Vormonat deutlich, die Erwartungen erholten sich jedoch.“