„Der Außenhandel trübt sich ein. Die tendenzielle Stagnation der letzten Monate geht nun in einen leichten Rückgang über. Insbesondere die Schwäche bei den Importen deutet an, dass der Außenhandelsmotor anfängt zu stottern“, so Dr. Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zu den am 2. Dezember veröffentlichten Außenhandelszahlen.
Der Präsident weiter: „Die nachlassenden Staus in der Containerschifffahrt entschärfen die Lieferengpässe. Dabei handelt es sich jedoch um die Abwicklung bestehenden Geschäfts. Die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der weltwirtschaftlichen Lage und die zahlreichen geopolitischen Risiken belasten den Außenhandel zunehmend.“
„Entscheidend ist nun, positive Impulse für eine Stärkung des Außenhandels zu setzen. Dazu gehören neben starken Investitionen in den deutschen und europäischen Standort auch die Entwicklung neuer Handelsstrategien und dringend notwendige Handelsabkommen. Europa muss sich für die Zukunft stark und breit aufstellen, um sich in einem zunehmend polarisierenden Welthandel behaupten zu können. Nur so lässt sich verhindern, dass wir auf eine bipolare Weltwirtschaft mit den USA und China zusteuern. Der Blick auf die aktuellen Geschehnisse in China und den dortigen Lockdownmaßnahmen der Regierungen verdeutlichen zudem, dass eine diversere Aufstellung der Handelsbeziehung für die Zukunft unausweichlich ist“, erklärt Jandura.
„Hierfür liegen Chancen nicht nur in Lateinamerika und Asien, sondern auch in afrikanischen Staaten, auch wenn das Volumen natürlich ein anderes ist. Dies wird auch Gegenstand der Diskussionen im Rahmen des German African Business Summits (GABS) in der kommenden Woche sein. Die Implementierung einer afrikanischen Freihandelszone, Diversifizierung von Handelspartnern vor allem im Bereich der Rohstoffe und der Entwicklung von grünem Wasserstoff werden im Mittelpunkt stehen“, Jandura abschließend.