Am Sonntagmorgen hat die erste Herbstausgabe der Light + Building begonnen. „Wir sind alle ein bisschen aufgeregt und froh, dass es losgeht“, sagt Wolfgang Marzin von der Messe Frankfurt. „Aber jeder hat jeden erkannt und jeder weiß noch, wer jeder ist – das ist ein gutes Zeichen.“ Eine Anspielung darauf, dass die letzte Light + Building nun vier Jahre her ist. Wegen der Corona-Pandemie fand die Messe zuletzt 2018 statt.
Über der Messe schwebt die Unsicherheit. Nicht im Bezug auf die Veranstaltung, sondern wegen der gesamtwirtschaftlichen Lage. Ulrich Liedtke, Vorstandsvorsitzender des VEG, lobte im Zuge dessen das professionelle Miteinander in der Elektrobranche. „Jeder weiß, was los ist“, so Liedtke. „Ich bin positiv überrascht von der Leistungsfähigkeit der Branche.“
Die Frage sei auch, wie sich die Konjunktur im nächsten Jahr entwickeln werde, wenn zum Beispiel die gestiegenen Energiepreise bei den Verbrauchern richtig angekommen sind. Werden dann Investitionen aufgeschoben? „Das ist der große Elefant im Raum“, sagt Daniel Hager, der im ZVEI den Fachverband Elektroinstallationssysteme leitet. Das Problem mit den gestiegenen Preisen habe natürlich auch die Industrie im Blick: „Wir rechnen aktuell mit Energiekosten im kommenden Jahr für 24 Millionen Jahr.“
Manfred Diez vom ZVEI-Fachverband Licht hat große Hoffnung ins nächste Jahr. Das dann greifende Verbot der Leuchtstoffröhre könne die Branche beflügeln, wenn in vielen Altbauten nicht nur die Lampen ausgewechselt werden, sondern auch die Installationstechnik dahinter saniert wird. Daniel Hager sagt dazu: „Installationen in den Altbauten sind in einem erbärmlichen Zustand.“
Lothar Hellmann vom ZVEH und auch Wolfgang Weber vom ZVEI weisen angesichts der Eröffnung auf den Material- und Fachkräftemangel hin. Mit Blick auf viele neue Produktwelten sagt Hellmann: „Die Weiterbildungsangebote der Industrie werden vom Handwerk stark beansprucht.“
Für die Messe sind alle zuversichtlich. „Dass die Messe überhaupt da ist, ist schon ein Riesenerfolg“, sagt Ulrich Liedtke. Den Herstellern und der Messe selbst gebühre großer Dank, dass sie die Autumn Edition überhaupt möglich gemacht hätten.