Die Elektrohandwerke sehen ihre Geschäfte auf einem stabilen Niveau. Das geht aus der Herbstumfrage des ZVEH hervor. Demnach liegt der Geschäftsklimaindex im E-Handwerk bei 80 Punkten.
Auch die Auftragsbücher sind voll – nicht zuletzt, weil die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen, Ladeinfrastruktur oder auch Wärmepumpen gestiegen ist. Allerdings macht sich auch der Fachkräftemangel bemerkbar. Obwohl knapp 65 Prozent der Betriebe eine gute wirtschaftliche Situation vermelden, blicken viele der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen.
Die Umfrage wurde zwischen dem 12. und 16. September durchgeführt. Rund 1.200 Betriebe haben geantwortet. Knapp zwei Drittel von ihnen gaben an, über ein gutes Geschäftsklima zu verfügen. Das sind zwar weniger als im Frühjahr – allerdings erfolgte die Umfrage damals noch vor Ausbruch des Krieges. Vor diesem Hintergrund fällt der Rückgang von 71 auf 64 Prozent vergleichsweise gering aus.
Gute Auftragslage, aber vermehrt Zukunftssorgen
Einen Grund für die positive Bewertung liest der ZVEH aus den Auftragsbüchern. Die Aufträge sind in den letzten Monaten weiter gestiegen. So verfügen 58 Prozent der E-Unternehmen über Aufträge für mehr als zwei Monate; bei 30,8 Prozent von ihnen sind die Auftragsbücher sogar für mehr als vier Monate im Voraus gefüllt.
Doch die Auftragszuwächse haben auch eine Kehrseite: Viele Betriebe können Aufträge aufgrund fehlenden Materials nicht so schnell abarbeiten wie gewünscht. Auch fehlt es vielerorts an Mitarbeitern. Den zunehmenden Fachkräftemangel belegt auch die aktuelle Konjunkturumfrage: So meldeten im September 2022 insgesamt 63 Prozent der Betriebe offene Stellen. Diese Wert ist gegenüber dem Frühjahr unverändert.
Trotz aktuell guter Wirtschaftssituation, voller Auftragsbücher und positiver Zukunftsaussichten aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung zeigen sich die befragten E-Unternehmen beim Blick Richtung Zukunft deutlich verhaltener. Nur jedes sechste Unternehmen geht davon aus, dass die eigene Lage sich verbessern wird. 28 Prozent der Unternehmen erwarten hingegen, dass es schlechter wird. Im Frühjahr waren es nur zehn Prozent.