Angesichts der steigenden Energiepreise verschärft der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) den Ton und macht Druck auf die Politik. In einem offenen Brief an den Bundeskanzler sucht der Verband um Hilfe.
„Die Unternehmen des Groß- und Außenhandels stehen zum Teil vor einer existenzbedrohenden Situation“, schreibt der Verband an den Kanzler. Die massiven Preisanstiege bei Strom-, Gas- und Sprit würden das wirtschaftliche Fundament des Landes bedrohen, heißt es weiter. Die bisherigen Entlastungspakete der Bundesregierung hätten auf die schwierige Lage der kleinen und mittleren Unternehmen keine ausreichenden Antworten gegeben. „Und das Grundproblem bleibt ungelöst: die fehlende bezahlbare Energie“, so BGA-Präsident Dr. Dirk Jandura.
Was der Verband nun fordert
In dem Brief heißt es weiter: „Die bisherigen gesetzgeberischen Maßnahmen hatten das Ziel, die Folgen der massiven Preissteigerungen für Gas, Strom und Benzin vorrangig mit Blick auf die Verbraucher auszugleichen.“ Deshalb sei die Regierung nun gefragt, auch die Wirtschaft mit bezahlbarer Energie zu versorgen. Das, heißt es in dem Brief, sei eine der dringlichsten Aufgaben des Kanzlers. Ohne ein zielgerichtetes Eingreifen drohe ein Unternehmenssterben und ein massiver Verlaust an Arbeitsplätzen.
Der Verband fordert daher, alle verfügbaren Energiequellen ans Netz zu nehmen und die Steuern auf Energie zu senken. „Dazu gehört auch Strom- und Mineralölsteuer. Der Staat darf Energie nicht zusätzlich verteuern.“ Zugleich müssten auch Unternehmen die Möglichkeit haben, vom Staat Hilfe beim Zahlen ihrer Energierechnung zu bekommen.
Auch an den allgemeinen Steuern und Sozialabgaben sowie der Bürokratie arbeitet der Verband sich in dem Brief ab und kritisiert in diesem Zusammenhang beispielhaft das Lieferkettengesetz. Es würde die Krise aktuell nur beschleunigen und gehören abgeschafft, mindestens aber verschoben.