80.000 Wärmepumpen wird Stiebel Eltron dieses Jahr produzieren. Das sind 60 Prozent mehr als im Vorjahr, aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. Denn der deutsche Mittelständler Stiebel Eltron rüstet sich mit einem Investitionspaket für die steigende Nachfrage. Ingesamt werde man mehr als 600 Millionen Euro investieren. Für neue Produktionskapazitäten, Forschung und Entwicklung und neue Arbeitsplätze.
Holzminden profitiert am meisten von den Investitionen
Im Gespräch mit der ElektroWirtschaft hatte Hauke Hagen, Produktchef bei Stiebel Eltron, die Investition bereits angekündigt. Allein in den kommenden drei Jahren sollen demnach 400 Millionen Euro investiert werden. „Wir investieren vorrangig in die Zukunft der Wärmepumpe“, so Hagen. Das komplette Interview lesen Sie in der August-Ausgabe.
Nun hat Stiebel Eltron die Summe sogar noch mal erhöht. In welchem Zeitraum die 600 Millionen Euro verbaut werden sollen, sagt Stiebel Eltron nicht. „Wir sind seit vielen Jahren auf strombetriebene Wärmepumpenheizungen Made in Germany spezialisiert. Auch dank unserer Erfahrung von fast 50 Jahren Entwicklungsarbeit im eigenen Haus gehören wir zu den technischen Marktführern“, sagt Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron. „In diesem Marktumfeld werden wir weiter expandieren.“
600 zusätzliche Arbeitsplätze, allein 400 am Stammsitz
Die Nachfrage nach Wärmepumpenheizungen ist auch in Deutschland enorm: 2021 wurden 154.000 Geräte in Deutschland installiert, 34.000 mehr als im Jahr zuvor. Für das laufende Jahr wird nun ein noch deutlich größerer Sprung erwartet: 250.000 Geräte gelten als sicher, 300.000 seien möglich. Stiebel Eltron peilt daher einen neuen Umsatzrekord an. Sogar der Sprung über die eine Milliarde Euro sei möglich, so Schiefelbein. Dafür müsste Stiebel Eltron um mehr als 20 Prozent wachsen: 2021 hatte das Unternehmen 830 Millionen Euro erwirtschaftet.
Zudem seien allein am Standort Holzminden 400 neue Arbeitsplätze vorgesehen. Weitere 200 neue Jobs weltweit. „Der Fachkräftemangel in der Green-Tech-Industrie bietet den Menschen ganz neue Chancen, beispielsweise wenn Jobs durch den technischen Wandel in der traditionellen Industrieproduktion bedroht sind“, sagt Schiefelbein. „Elektriker, Löter oder Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einer Heizungs- und Sanitärausbildung haben auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnete Chancen.“