Der Haustechnikspezialist Gira hat am Stammsitz Radevormwald zwei neue Montagelinien für Steckdosen in Betrieb genommen. „Eine modernere Anlage wird man derzeit in der Branche nicht finden“, sagt Produktionschef Steffen Zimmermann selbstbewusst. Die Investitionssumme liegt im unteren zweistelligen Millionenbereich.
Die zwei neuen Montagelinien sind auf dem Gira-Campus an der Röntgenstraße auf einer Fläche von 1.300 Quadratmetern entstanden. Jede ist 26 Meter lang. Zusammen wiegen sie etwa 130 Tonnen, so viel wie ein großes Passagierflugzeug. Auf den beiden Linien können pro Stunde bis zu 7.200 Steckdosen vollautomatisch montiert und verpackt werden. Das heißt: Pro Sekunden liefert die Anlage zwei neue Steckdosen, von denen jede aus bis zu 20 Bauteilen besteht.
Mit der Inbetriebnahme endet nun ein zweijähriges Projekt. „Solche vollautomatischen Montageanlagen kann man nicht von der Stange kaufen oder einfach im Katalog bestellen“, sagt Giras Projektleiter Michael Wied.
Entstanden sind die beiden maßgeschneiderten Unikate beim beauftragten Sondermaschinenbauer zunächst rein digital. Dabei wurden die örtlichen Gegebenheiten und baulichen Besonderheiten des künftigen Standorts bereits berücksichtigt. Ebenso wichtig war dem Unternehmen, dass sich mithilfe dieser „digitalen Zwillinge“ die Grundfunktionen der Anlagen am Computer simulieren ließen. „Mögliche Fehlentwicklungen lassen sich so frühzeitig erkennen und abstellen, bevor auch nur eine Schraube verbaut worden ist“, so Wied.