2. Branchenwerkstatt BZI: BAUdigital – Erfolgshebel entlang der Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette Bau steht am Anfang einer Revolution. Building Information Modeling (BIM) ist dabei ein kleines Puzzleteil: Am 28. Mai hat daher die “2. Branchenwerkstatt BZI: BAUdigital – Erfolgshebel entlang der Wertschöpfungskette“  in Frankfurt stattgefunden. Wieselhuber und Partner hat mit Partnern, unter anderem der ElektroWirtschaft, die Veranstaltung auf die Beine gestellt. Der Branchentreff beschäftigte sich vor allem mit folgenden Fragen: Welche Anforderungen resultieren aus dem Zukunftsbild Digitalisierung in der Wertschöpfungskette Bau? Welche neuen Rollen und Chancen entstehen?

Es wurde deutlich: Planungsprozesse verändern sich, Konzepte entstehen, die eine direkte Ansprache der Auftraggeber durch Hersteller unter Umgehung des Handels vorsehen, neue Plattformen entwickeln sich und innovative Technologien auf der Baustelle halten Einzug.

Wie können Entscheider und Unternehmer hier profitieren? “Kein Player kann sich heute noch leisten, mit der Digitalisierung zu warten”, so Florian Kaiser, Gastgeber des Branchentreffens, zur Brisanz des Themas vor 70 Entscheidern verschiedener Gewerke. Bauherren, Architekten, Fachplaner, Hersteller und der Handel haben erkannt, dass hier Wettbewerbsvorteile winken: “Es braucht nun digitale Vorreiter und Strategen und nicht mehr reaktive Nachzügler. Aktuelle Kundenprojekte zeigen: Erfolgreiche Unternehmen erarbeiten derzeit digitale Roadmaps und Plattformstrategien.”

Mario Mirbach, Gründer von Pure Applikationen, fordert deshalb: “Einzelne Hersteller müssen in der Digitalisierung Schritte nach vorne wagen – selbst wenn sie auf Grund der Marktentwicklung ihre Pionierstellung mittelfristig wieder verlieren werden.” Unter Beweis gestellt hat dies laut Markus Heße bereits Xella Baustoffe: “Digitalisierung heißt für uns, dem Kunden auf seiner Customer Journey zu folgen. Wir bieten hier Dienstleistungen an, die andere Hersteller mit dem gleichen Produkt nicht liefern. Damit können Marktanteile signifikant gesteigert werden.”

Die größte Herausforderung für die Branche sieht Deniz Turgut von Albrecht Jung darin, das Wissen über Produkte und Prozesse in den Köpfen der Mitarbeiter zu digitalisieren. Erst dann lohnt es sich überhaupt über Themen wie BIM nachzudenken. Doch: “Trotz aller technischer Möglichkeiten werden Entscheidungen nach wie vor auf Basis von Emotionen und zwischenmenschlicher Kommunikation getroffen. Das muss man berücksichtigen.” BIM sei von großer Bedeutung und ein unterstützendes Werkzeug, allerdings nur dann, wenn die Daten vernünftig verarbeitet sind. So seien Konfiguratioren auch nur dann ein echter Mehrwert, wenn sie verwertbare Ergebnisse liefern.

Digitalisierung heißt auch Grenzenlosigkeit. Das zeigte Oliver Hermes, CEO des marktführenden Pumpenherstellers WILO, abschließend am Beispiel der Smart Urban Areas: “Es geht in Zukunft nicht mehr nur darum, die effizientesten, sondern vielmehr auch die kommunikativsten Systeme anzubieten. Nur so wird man beispielsweise in Zukunftsmärkten wie China als Anbieter überhaupt berücksichtigt.” Insbesondere die asiatischen Länder üben auf die deutsche Baubranche weitreichende Veränderungen aus.

Zur Studie “BIM – are you ready?”

Die ElektroWirtschaft begleitete die Veranstaltung als Medienpartner. Lesen Sie einen ausführlichen Nachbericht in der Juli-Ausgabe der ElektroWirtschaft

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